Digitalfunk Hochfranken

Die Taktisch-Technische Betriebsstelle (TTB)

Die TTB nimmt organisatorische Verwaltungsaufgaben auf Kreis- bzw. ILS-Ebene wahr. Dazu ist sie aufgeteilt in zwei Unterbereiche:

Die TTB-ILS ist in der Integrierten Leitstelle angesiedelt. Sie übernimmt die Aufgaben die entweder rund um die Uhr wahrgenommen werden müssen oder aus taktischen und technischen Gründen nur von den Integrierten Leitstellen wahrgenommen werden können. Dazu gehören beispielsweise die Zuweisung von freien DMO Gruppen oder das Sperren von Endgeräten bei Verlust.

Die zweite Säule ist die TTB-Org. Sie ist bei den jeweiligen Kreisverwaltungsbehörden angesiedelt und ist zuständig für die Verwaltung der Funkteilnehmer und Endgeräte. Zu ihren Aufgaben zählt unter anderem die Bestellung und Ausgabe der Sicherheitskarten, Festlegung von Parametern für die Programmierung sowie die Programmierung der Endgeräte selbst.

Die BOS-Sicherheitskarte

Die BOS-Sicherheitskarte ist vergleichbar mit einer SIM-Karte im Handy. Jedes Funkgerät muss eine eingelegte BOS-Sicherheitskarte haben, um sich ins digitale Netz einbuchen und funken zu können. Wird ein Funkgerät verloren oder gestohlen, muss der Verlust gemeldet werden. Die Sicherheitskarte wird dann gesperrt und das Funkgerät ohne gültige Karte unbrauchbar. Wird ein Fahrzeug oder ein Funkgerät in die Werkstatt gebracht, muss die Sicherheitskarte vorher entnommen werden.

Die BOS-Sicherheitskarte wird ausgegeben von der BDBOS (Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben). Auf ihr ist unter anderem eine eindeutige Kennung gespeichert.

 

Kanäle werden zu Gruppen

Die Kanäle des Analogfunks werden im Digitalfunk zu Gruppen. Die Festlegung welche Gruppen es künftig geben soll, wird mit dem Fachbbegriff "Fleetmapping" bezeichnet. Dieser Vorgang ist in Hochfranken bereits abgeschlossen.

Bis auf wenige Ausnahmen werden die bestehenden Kanäle unverändert in Digitalfunkgruppen übernommen. Neu hinzu kommt eine eigene Gruppe für die Feuerwehr der Stadt Hof. Diese teilt sich im Analogfunk derzeit noch einen Kanal mit den Feuerwehren des Landkreises.

Ebenfalls neu sind die Sondergruppen. Sie sind nicht fest für einen bestimmten Zweck gebunden sondern können von der Leitstelle bei kurzfristigem Bedarf durch den Einsatzleiter angefordert werden. Beispielsweise könnte bei einem Feuerwehreinsatz für die Wasserförderung über lange Schlauchstrecke eine eigene Gruppe verwendet werden. Nach Einsatzende werden die Sondergruppen wieder frei und stehen somit wieder für andere Verwendungen zur Verfügung.

Fahrzeug- und Einsatzstellenfunk, TMO und DMO

Aus dem Analogfunk kennen wir den Fahrzeugfunk und den Einsatzstellenfunk. Sie bleiben uns auch im Digitalfunk erhalten. Wir müssen uns nur an neue Bezeichnungen gewöhnen.

Beim Fahrzeugfunk wird jeder Funkspruch an einen ortsfesten Sendemast übermittelt. Im Analogfunk passiert dies im 4-Meter-Band. Da die Sendemasten im Digitalfunk ein Netz bilden, spricht man hier von Netzmodus. Gebräuchlich ist auch die Abkürzung TMO ("Trunked Mode Operation").

Der Einsatzstellenfunk (Analog im 2-Meter-Band) wird im Digitalfunk Direktmodus genannt, da hier die Funkgeräte ohne Zwischenstation direkt miteinander Verbindung aufnehmen. Der englische Begriff lautet "Direct Mode Operation", kurz DMO.

Einen großen Vorteil gibt es hier jedoch im Digitalfunk: Jedes Funkgerät beherrscht beide Betriebsarten. Während man im Analogfunk noch unterschiedliche Geräte beschaffen muss, kann man die digitalen Geräte je nach Bedarf einfach umschalten.